Hausstaubmilben-Allergie: Symptome, Ursachen & was wirklich hilft

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Hausstaubmilben – winzig klein, aber mit großer Wirkung. Für viele Menschen beginnt der Tag mit verstopfter Nase, juckenden Augen und bleierner Müdigkeit – ohne zu ahnen, dass die Ursache direkt im Bett liegt: Hausstaubmilben. Sie sind unsichtbar, aber allgegenwärtig. Und für Millionen Allergiker in Deutschland sind sie ein ernstes Problem.
Diese umfassende Anleitung hilft dir, deine Symptome zu erkennen, die Ursachen zu verstehen und konkrete Schritte für deinen Alltag zu setzen – von der Diagnose bis zur finanziellen Unterstützung. Wir zeigen dir, wie du dein Zuhause milbenarm gestaltest, welche Therapien wirklich helfen und was dir als Betroffener zusteht. Du musst dich deiner Allergie nicht hilflos ausgeliefert fühlen – du kannst aktiv etwas dagegen tun.
Bereit, wieder frei durchzuatmen? Dann lies weiter – und erfahre, wie du mit Hausstaubmilbenallergie besser leben kannst.
Symptome einer Hausstaubmilben-Allergie erkennen
Du wachst morgens auf und fühlst dich, als wärst du erkältet – jeden Tag. Die Nase ist dicht, die Augen brennen oder jucken, du bist müde, obwohl du eigentlich geschlafen hast. So beginnt es bei vielen Menschen mit einer Hausstaubmilben-Allergie. Die Beschwerden schleichen sich ein und treten besonders morgens und nachts auf – genau dann, wenn du viele Stunden in deinem Bett verbracht hast. Und das ist der bevorzugte Lebensraum der Milben.
Typische Beschwerden: Nase, Augen, Haut und Atmung
Häufig wird eine Hausstauballergie zuerst für eine harmlose Erkältung gehalten. Doch die Symptome gehen nicht weg – im Gegenteil: Sie entwickeln sich oft zu einer dauerhaften Belastung.
- eine dauerhaft verstopfte oder laufende Nase
- häufiges Niesen, besonders direkt nach dem Aufwachen
- juckende, geschwollene oder tränende Augen
- trockener Husten – vor allem morgens oder nachts
- Atembeschwerden oder das Gefühl, nicht richtig durchatmen zu können
- unruhiger Schlaf und bleierne Müdigkeit am Tag
- manchmal auch juckende Haut oder Ausschlag, vor allem bei empfindlicher Haut
In der Heizsaison verschlimmern sich die Beschwerden oft noch. Warum? Fenster bleiben öfter geschlossen, die Luft wird trockener – und genau das mögen Milben im Bett besonders.
Der Unterschied zu anderen Allergien (z. B. Gräser oder Tierhaare)
Im Gegensatz zum Heuschnupfen, der nur im Frühjahr oder Sommer auftritt, begleitet dich eine Milbenallergie das ganze Jahr. Und während man bei einer Tierhaarallergie oft sofort merkt, wenn ein Tier in der Nähe ist, kommt die Reaktion auf Hausstaubmilben leise – schleichend, aber kontinuierlich. Besonders nachts im Schlafzimmer, wo sich Milben in Matratzen, Bettdecken und Kissen wohlfühlen.
Allergischer Schnupfen oder doch nur eine Erkältung?
Ein allergischer Schnupfen fühlt sich ähnlich an wie eine klassische Erkältung – aber er geht nicht weg. Diese Hinweise helfen dir, den Unterschied zu erkennen:
- Eine Erkältung dauert meist nur ein paar Tage oder höchstens zwei Wochen. Eine Hausstauballergie bleibt – oft über Monate oder sogar das ganze Jahr.
- Die Nase ist morgens besonders verstopft – typisch für eine Allergie, eher untypisch bei einem Infekt.
- Fieber, Halsschmerzen und Gliederschmerzen fehlen.
- Erkältungsmittel helfen kaum oder gar nicht.
Wenn deine Beschwerden immer wiederkommen – besonders morgens im Schlafzimmer – steckt sehr wahrscheinlich eine Hausstaubmilben-Allergie dahinter.
Ursachen und Auslöser – warum reagiert der Körper?

Wenn du die Diagnose Milbenallergie bekommst, kommen meist sofort viele Fragen auf: Was sind Milben überhaupt? Warum reagiert mein Körper so stark? Und was hat das alles mit dem Staub in meiner Wohnung zu tun?
Hier findest du die Antworten – einfach erklärt.
Was sind Hausstaubmilben?

Hausstaubmilben sind mit bloßem Auge nicht sichtbar – unter dem Mikroskop erkennt man ihre typische Spinnenform.
Milben sind winzig kleine Spinnentiere – mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Sie leben am liebsten dort, wo es warm, feucht und voller Hautschuppen ist: in Matratzen, Kissen, Decken, Teppichen und Polstern. Also genau da, wo wir uns oft und lange aufhalten – besonders im Bett, dem Hauptlebensraum der Hausstaubmilben.
Die Tiere selbst sind harmlos – sie stechen oder beißen nicht. Aber ihr Kot wird zum Problem: Er trocknet ein, zerfällt in feinste Partikel und vermischt sich mit dem Hausstaub. Beim Einatmen gelangen diese allergieauslösenden Stoffe tief in die Atemwege. Und genau das kann bei empfindlichen Menschen zu starken Beschwerden führen.
Der Begriff „Hausstaubmilbe“ ist übrigens etwas irreführend – denn sie lebt nicht im Staub selbst, sondern ihr Kot wird Teil des Staubs. Und dieser Mix aus Milbenkot und feinem Staub ist es, der viele krank macht.
Warum reagiert der Körper allergisch?
Unser Immunsystem schützt uns normalerweise vor echten Gefahren wie Bakterien, Viren oder Pilzen. Doch bei einer Hausstauballergie kommt es zu einer Überreaktion auf einen harmlosen Stoff – ein bestimmtes Eiweiß im Milbenkot.
Der Körper stuft dieses Eiweiß als Bedrohung ein – und startet eine Abwehrreaktion: Niesen, Schnupfen, juckende Augen, Atemnot, Husten. Eigentlich ein Fehlalarm – aber für Betroffene mit Milbenallergie sehr belastend.
Kreuzallergien verstehen
Manche Menschen mit Hausstaubmilbenallergie reagieren auch auf andere Dinge – zum Beispiel auf Meeresfrüchte wie Garnelen oder Krabben. Der Grund: Die Eiweiße in diesen Tieren ähneln denen im Milbenkot. Das nennt man Kreuzallergie.
Nicht jeder Milbenallergiker ist davon betroffen – aber wenn du beim Essen von Schalentieren plötzlich Symptome spürst, könnte das ein Hinweis sein.
Diagnose & medizinischer Umgang mit der Hausstauballergie
Die Diagnose einer Hausstaubmilbenallergie ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer gezielten Behandlung. Sobald ein Arzt die Allergie bestätigt hat, stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um die Symptome zu lindern und langfristig besser damit umzugehen.
In diesem Abschnitt erfährst du:
- wie ein Hausstauballergie-Test abläuft,
- welche Medikamente wie Antihistaminika oder Nasensprays helfen,
- wie eine Hyposensibilisierung gegen Hausstaubmilben funktioniert
- und welche Sofortmaßnahmen du sofort umsetzen kannst.
Was sagt der Allergietest aus?

Ein Allergietest hilft festzustellen, ob du tatsächlich auf Hausstaubmilben reagierst – und wie stark dein Körper darauf anspringt. Das Ergebnis ist eine wichtige Grundlage für die weitere Behandlung.
Am häufigsten kommt der sogenannte Pricktest zum Einsatz: Der Arzt tropft verschiedene Allergene – darunter auch Hausstaubmilbenextrakt – auf eine Stelle deines Unterarms oder Rückens. Die Haut wird leicht angeritzt, damit die Stoffe in die oberste Hautschicht gelangen. Nach 15 bis 20 Minuten prüft der Arzt, ob sich eine Quaddel bildet – also eine kleine, rote und juckende Hautschwellung.
Was bedeuten die Ergebnisse?
- Kleine Quaddel: leichte Reaktion – nur gelegentliches Niesen oder Jucken
- Mittlere Quaddel: deutliche Reaktion – regelmäßige Symptome wie Schnupfen oder juckende Augen
- Große Quaddel: starke Reaktion – oft mit Husten, Atemnot oder chronischen Beschwerden
Was bedeutet die Kontrollreaktion?
Bei jedem Hausstauballergie-Test werden zwei Kontrollstellen mitgetestet:
- Histamin: sorgt gezielt für eine starke Hautreaktion – als Vergleichswert
- Kochsalzlösung: sollte keinerlei Reaktion auslösen – zur Kontrolle
Die Reaktion auf das Hausstaubmilben-Allergen wird mit der Reaktion auf Histamin verglichen. Wenn die Quaddel beim Allergen deutlich größer ist – zum Beispiel 1 bis 4 Mal größer – spricht das für eine starke Sensibilisierung. Je größer der Unterschied, desto wahrscheinlicher sind auch spürbare Beschwerden im Alltag.
Antihistaminika & Nasenspray – wann und wie anwenden?
Wenn die Hausstaubmilbenallergie bestätigt ist, können Medikamente wie Antihistaminika oder Nasensprays dir helfen, die Symptome schnell zu lindern. Wichtig ist: Du musst sie richtig und gezielt einsetzen.
Antihistaminika:
- blockieren Histamin – den Botenstoff, der allergische Reaktionen auslöst
- erhältlich als Tabletten, Tropfen oder Säfte
Wann anwenden? Am besten direkt beim Auftreten erster Symptome. In manchen Fällen kann auch eine vorbeugende Einnahme sinnvoll sein.
Wie anwenden? Beachte die Dosierung auf der Packung oder folge der ärztlichen Empfehlung. Eine zu hohe Dosis kann Nebenwirkungen wie Müdigkeit auslösen.
Nasenspray:
- beruhigt gereizte Schleimhäute
- wirkt abschwellend bei verstopfter oder laufender Nase
Wann anwenden? Bei akuten Beschwerden – z. B. am Morgen oder vor dem Schlafengehen.
Wie anwenden? In jedes Nasenloch sprühen und dabei sanft einatmen. Wichtig: Nicht dauerhaft anwenden – sonst kann die Nasenschleimhaut überreagieren.
Hyposensibilisierung – langfristige Hilfe bei Hausstaubmilbenallergie
Die Hyposensibilisierung ist eine Therapie, die dein Immunsystem langsam an das Allergen gewöhnt. Sie kann dir helfen, auf Dauer weniger stark auf Hausstaubmilben zu reagieren.
Wie läuft das ab?
- Du bekommst regelmäßig geringe Mengen des Allergens – als Spritze, Tropfen oder Tablette
- Die Dosis wird über Wochen und Monate gesteigert
- Dauer: meist 3 bis 5 Jahre
Wann sinnvoll? Wenn deine Symptome stark sind und du dauerhaft auf Medikamente angewiesen bist.
Diese Behandlung verlangt Geduld – aber viele Betroffene berichten von langfristiger Linderung oder sogar völliger Beschwerdefreiheit.
Sofortmaßnahmen nach der Diagnose: Was du direkt tun kannst
Die Diagnose steht – und vielleicht fühlst du dich erstmal überfordert. Doch es gibt gute Nachrichten: Du kannst sofort etwas tun. Diese 5 Schritte helfen dir schnell und effektiv:
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Allergene meiden – vor allem im Bett: Milben lieben dein Bett: warm, weich, voller Hautschuppen. Deshalb lohnt sich der Einsatz von Encasings – milbendichten Bezügen für Matratze, Kissen und Decke. Sie verhindern den direkten Kontakt mit Milbenkot, dem eigentlichen Auslöser der Allergie.
Ein persönlicher Tipp: Die Encasings von Beddingbird wurden speziell für Allergiker entwickelt – angenehm weich, atmungsaktiv und nach höchsten Standards geprüft. Viele unserer Kundinnen und Kunden berichten bereits nach wenigen Nächten von deutlich besserem Schlaf.
- Richtig reinigen – ohne Staub aufzuwirbeln: Wische Oberflächen feucht, nicht trocken. Verwende einen Staubsauger mit HEPA-Filter (mind. Klasse 13) und sauge regelmäßig, besonders Matratze und Polstermöbel.
- Raumluft verbessern: Lüften senkt die Luftfeuchtigkeit. Milben mögen’s warm und feucht – nimm ihnen den Lebensraum! Noch effektiver: ein Luftreiniger mit HEPA-Filter, vor allem im Schlafzimmer.
- Medikamente gezielt einsetzen: Antihistaminika und kortisonhaltige Nasensprays helfen zuverlässig – sprich am besten mit deinem Arzt, um sie individuell auf deine Symptome abzustimmen.
- Persönliche Hygiene – kleine Dinge, große Wirkung: Bettwäsche bei mindestens 60 °C waschen – am besten einmal pro Woche. Kuscheltiere oder Decken, die du oft benutzt: heiß waschen oder über Nacht ins Gefrierfach legen. So tust du auch den Milben im Bett effektiv den Garaus.
Wie du dich zu Hause schützt – dein Alltag mit Milbenallergie
Dein Zuhause sollte ein Ort der Ruhe sein – und nicht der Ort, an dem dein Körper im Dauerstress ist. Doch genau das passiert oft bei einer Hausstaubmilbenallergie. Die gute Nachricht: Du kannst viel tun, damit sich das ändert.
Mit ein paar gezielten Maßnahmen wird deine Wohnung – vor allem dein Schlafzimmer – wieder zu einem Ort, an dem du frei durchatmen kannst.
Das Schlafzimmer – der wichtigste Raum bei Hausstauballergie
Wenn du irgendwo anfangen möchtest, dann hier. Denn nirgendwo verbringst du mehr Zeit am Stück als im Bett – und das ist leider auch der Lieblingsplatz der Milben. Warm, weich, feucht, voller Hautschuppen – das perfekte Milbenparadies.
Deshalb gilt: Je weniger Milben im Bett, desto weniger Beschwerden.
- Halte die Temperatur unter 20 °C
- Lüfte regelmäßig (am besten stoßweise)
- Achte auf eine Luftfeuchtigkeit unter 50 %
- Verzichte auf zu viele Kissen, Decken oder Deko. Weniger Textilien bedeuten auch weniger Verstecke für Milben.
Encasings – das Beste, was du deinem Bett antun kannst
Encasings sind spezielle, milbendichte Bezüge für Matratzen, Kissen und Decken. Sie schließen die Allergene ein – und dich aus. Viele spüren bereits nach wenigen Nächten eine deutliche Besserung.
Darauf solltest du beim Kauf achten:
- Milbendicht, aber atmungsaktiv: z. B. aus Evolon® – kein Rascheln, kein Schwitzen
- Hautfreundlich: angenehm weich und fast unspürbar im Alltag
- Waschbar bei 60–95 °C: nur so werden Milben zuverlässig abgetötet
- Geprüfte Qualität: z. B. nach ECARF, Öko-Tex oder TÜV-Allergiker-Siegel
Persönlicher Tipp von uns bei Beddingbird: Unsere Encasings wurden speziell für Allergiker entwickelt – hautfreundlich, geprüft und richtig angenehm zum Schlafen. Schau mal rein.
Bettwäsche, Matratzen, Kissen & Decken – was und wie oft waschen?
Bettwäsche bei Hausstauballergie muss regelmäßig heiß gewaschen werden. Denn: Nur Temperaturen ab 60 °C töten Milben zuverlässig ab.
- Bettwäsche: einmal pro Woche
- Kissen & Decken: alle 2–3 Monate (je nach Material)
- Encasings: alle 2–3 Monate (zusätzlich zur normalen Bettwäsche)
Achte beim Kauf von Bettwaren darauf, dass sie waschbar sind. So kannst du langfristig besser für ein milbenarmes Bett sorgen.
Gardinen, Teppiche & Polstermöbel – anpassen statt austauschen
Du musst nicht alles rauswerfen – aber klug anpassen lohnt sich.
Gardinen: lieber leicht statt schwer
- Vermeide dicke, schwere Vorhänge – sie sind echte Staubfänger
- Besser: glatte, waschbare Stoffe aus Baumwolle oder Synthetik
- Noch praktischer: Rollos oder Jalousien – einfach feucht abwischbar
- Waschintervall: alle 2–3 Monate bei mindestens 60 °C
Teppiche: kurzflorig und pflegeleicht
- Langflorige Teppiche aus Naturfasern? Lieber nicht.
- Besser: Kurzflor aus Kunstfaser – weniger Milben, leichter zu reinigen
- Sauge regelmäßig – idealerweise mit HEPA-Filter
- Studien zeigen: Teppiche können auch Staub binden – aber nur, wenn sie wirklich sauber sind
Polstermöbel: glatte Flächen bevorzugen
- Tiefe Stoffsofas speichern Staub und Milbenkot
- Besser: Möbel mit Leder- oder Kunstlederbezug
- Bestehende Polstermöbel? Regelmäßig mit HEPA-Staubsauger reinigen, Kissenbezüge waschen, ggf. mit Milbenspray behandeln
Reinigung & Hygienemaßnahmen – was bringt wirklich etwas?

Viele fragen sich nach der Diagnose: „Muss jetzt alles blitzblank sein?“ Die Antwort: Nein. Es geht nicht um Perfektion, sondern um ein paar gezielte Gewohnheiten, die wirklich helfen. Du brauchst keine sterile Wohnung – nur das richtige Maß an Sauberkeit. Wenn du weißt, worauf es bei einer Hausstauballergie ankommt, kannst du mit wenig Aufwand viel erreichen.
Waschtemperaturen & Hygienespüler – worauf es ankommt
Die wichtigste Regel lautet: heiß waschen. Milben überleben keine Temperaturen über 60 °C – das gilt für Bettwäsche, Encasings, Pyjamas, Kuscheltiere oder Plaids.
Wenn bestimmte Stoffe nicht so heiß gewaschen werden dürfen, kannst du einen Hygienespüler verwenden. Der tötet Keime und Milbenbestandteile auch bei niedrigeren Temperaturen zuverlässig ab – eine einfache Maßnahme mit großer Wirkung.
Staubsauger mit HEPA-Filter – Pflicht bei Hausstauballergie

Die Antwort ist klar: Ja, unbedingt! Ein guter Staubsauger mit HEPA-Filter (mindestens Klasse 13) hält selbst feinste Allergene zurück. Normale Staubsauger wirbeln sie oft nur auf – und genau diese Partikel atmest du dann ein.
Besonders wichtig ist das beim Saugen von:
- Matratzen
- Polstermöbeln
- Teppichen
Pro-Tipp: Wenn möglich, lass jemand anderen saugen – und lüfte danach gründlich durch. So atmest du möglichst wenig der aufgewirbelten Allergene ein.
Raumklima – die unsichtbare Stellschraube
Milben lieben ein warmes, feuchtes Klima. Das bedeutet: Je trockener und kühler der Raum, desto weniger Milben überleben darin.
So schaffst du ein allergikerfreundliches Raumklima:
- Temperatur unter 20 °C
- Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50 %
- Stoßlüften mehrmals täglich
Ein kleines Hygrometer hilft dir, das Raumklima im Blick zu behalten. Und falls nötig, kann ein Luftentfeuchter unterstützen – vor allem im Winter oder in schlecht belüfteten Räumen.
Alltagstipps für Allergiker – was im Leben wirklich hilft
Die Hausstaubmilbenallergie betrifft nicht nur dein Zuhause – sie begleitet dich überallhin. Deshalb ist es gut, auch im Alltag und unterwegs ein paar Dinge im Blick zu haben.
Haustiere – trotz Milbenallergie möglich?
Ja – aber mit Einschränkungen. Wenn du keine Tierhaarallergie zusätzlich hast, kannst du oft trotzdem mit Haustieren leben. Wichtig ist dabei:
- Tiere regelmäßig bürsten
- Sofas, Decken und Teppiche öfter reinigen
- Schlafzimmer tierfrei halten
Das schützt dich davor, dass sich die Belastung durch Tierhaare und Hausstaubmilben addiert.
Kleidung & Textilien – mehr Hygiene, weniger Risiko
Auch Kleidung bindet Staub und Allergene – besonders nach dem Aufenthalt draußen. Was dir hilft:
- Kleidung nach dem Heimkommen wechseln
- Schlafanzüge, Decken und Bettwäsche wöchentlich bei 60 °C waschen
- Neue Textilien nur kaufen, wenn sie waschbar sind
So reduzierst du Allergene im Alltag – ganz nebenbei.
Reisen mit Hausstauballergie – gut vorbereitet, gut geschlafen

Auch auf Reisen oder bei Übernachtungen außer Haus musst du nicht leiden. Mit ein paar einfachen Tricks fühlst du dich auch unterwegs besser:
- Nimm deine eigenen Encasings oder zumindest einen Kissenbezug mit
- Lüfte das Schlafzimmer vor dem Schlafen gut durch
- Frage nach allergikerfreundlicher Ausstattung (z. B. in Hotels)
- Pack ein leichtes Antihistaminikum oder Nasenspray ein – für den Notfall
So kannst du den Komfort von zu Hause ein Stück weit mitnehmen – und besser schlafen, egal wo du bist.
Finanzielle & organisatorische Hilfe – was dir zusteht
Eine Hausstaubmilbenallergie betrifft nicht nur den Körper – sie bringt auch ganz praktische Herausforderungen mit sich: Medikamente, spezielle Bettwäsche, Anpassungen im Alltag. Das kostet Zeit, Energie – und auch Geld.
Die gute Nachricht: Du musst das nicht alles allein stemmen.
Übernimmt die Krankenkasse Encasings & Medikamente?
Ja – unter bestimmten Voraussetzungen.
Wenn dein Arzt die Milbenallergie per Allergietest bestätigt hat, übernehmen viele gesetzliche Krankenkassen die Kosten für sogenannte Encasings – also milbendichte Schutzbezüge für Matratzen, Kissen und Decken.
Was du brauchst:
- ein ärztliches Attest oder Rezept, das die medizinische Notwendigkeit bestätigt
- ggf. ein Antragsformular deiner Krankenkasse
🔎 Wichtig: Kaufe die Bezüge nicht auf eigene Faust. Manche Kassen arbeiten mit bestimmten Anbietern zusammen. Frag vorher nach oder hol dir eine schriftliche Kostenübernahmeerklärung.
Auch Antihistaminika oder Nasensprays können verschrieben werden. Werden sie als notwendig eingestuft, übernimmt die Krankenkasse in der Regel die Kosten. Bei rezeptfreien Mitteln kann ein kleiner Eigenanteil anfallen.
Kur oder Reha bei starker Hausstauballergie – wann ist das möglich?
Wenn deine Allergie deinen Alltag stark einschränkt – etwa durch ständige Atemprobleme, Asthma oder chronische Erschöpfung – kann eine Kur oder Reha-Maßnahme sehr hilfreich sein.
Mögliche Inhalte:
- Aufenthalte in allergenarmer Umgebung (z. B. Höhenlagen)
- Atemtherapie, Entspannungstechniken
- Schulungen im Umgang mit Allergien
- bei Bedarf: psychologische Begleitung
Voraussetzungen:
- ärztliche Bescheinigung über die Notwendigkeit
- Antrag bei Krankenkasse oder Rentenversicherung
💡 Tipp: Die Reha-Servicestellen der Krankenkassen oder Beratungsstellen helfen dir beim Antrag. Du musst das nicht allein organisieren.
Steuerlich absetzbar – was du geltend machen kannst
Viele Ausgaben rund um die Hausstauballergie kannst du in deiner Steuererklärung als außergewöhnliche Belastung angeben – vorausgesetzt, du sammelst Belege.
Dazu zählen zum Beispiel:
- selbst gekaufte Encasings
- nicht vollständig erstattete Medikamente
- Anschaffung von Luftreinigern oder speziellen Staubsaugern
- Zuzahlungen für Kuren oder Reha
📎 Wichtig: Behalte alle Rechnungen und Atteste. Ein Gespräch mit dem Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein lohnt sich – denn oft bleiben genau diese Ausgaben unerkannt und ungenutzt.